Wiederverwertung


"Bring und Hol"

Konzept
zur Neunutzung des
ehemaligen Feuerwehrdepots Trogen


Christoph Müller
Rössli
9043 Trogen
071 344 19 31





Trogen, 23. Mai 2004




Vorwort

Eine Neunutzung des ehemaligen Feuerwehrdepots drängt sich auf, nachdem die Feuerwehr ihr neues Depot bezogen hat. Das bestehende Gebäude dürfte sich nur mit grossem baulichen Aufwand für eine gewerbliche Nutzung eignen. So verfügt das Gebäude weder über eine Heizung noch über sanitäre Einrichtungen. Eine Nutzung als Lagerort, mit nur beschränkten Aufenthaltszeiten würde sich somit anerbieten.

Abfall, oder besser gesagt Rest- und Altstoffe, sind ein Nebenprodukt unserer Konsumgesellschaft. Ein grosser Teil wird heute durch Verbrennung entsorgt. Für Trogen waren dies letztes Jahr 340 Tonnen, was die Gemeinde rund Fr. 105'600.- kostete. Darin sind die direkt durch den Verursacher (Kehrichtsackgebühr, Container) bezahlten Kosten nicht eingerechnet. Trogen verfügt mit der wöchentlichen Kehrichtabfuhr, der periodischen Metall-, Papier- und Kartonabfuhr, einer Glas-, Kleinmetall-, Batterien-, Oel-, Textil-, Kompost - , Chemikalien-, Elektronik- und Haushaltsgerätesammelstelle schon über ein Entsorgungsangebot.

Was fehlt ist ein separiertes Sammeln von verschiedenen Kunststoffen und anderen Rest- und Altstoffen, welche durch das getrennte Sammeln besser oder überhaupt erst wiederverwertet werden können.

Und was vor allem fehlt ist ein Ort für eine dauernde „Bring und Hol“ Möglichkeit. Gegenstände werden durch neue NutzerInnen weiterverwendet, statt sie bei Nichtmehrgebrauch gleich zu entsorgen.

Ein solcher Ort könnte auch zu einer Belebung des Dorfzentrums führen. Trogen würde mit einem vorbildlichen Rest- und Altstoff Umgang auffallen. Auch sind aus diesem Projekt andere Entwicklungsmöglichkeiten offen.

Inhalt

Vorwort 2

Inhalt 3

Wiederverwertungs­sammelstelle 4

Bring und Hol Ort 5

Örtlichkeit 5

Öffnungszeiten 6

Beratung 6

Infrastruktur 6

Kosten 6

Termine 7

Entwicklungsmöglichkeiten 7

Schlusswort 7


Wiederverwertungs­sammelstelle

In verschiedenen Kleinmulden werden diverse Rest- und Altstoffe gesammelt. Dies könnten sein:
- Papier / Karton
- Textilien (der Container im Treppenhaus des Parkdecks könnte gezügelt werden)
- Batterien
- Unterhaltungs- / Büroelektronik und Haushaltsgeräte
- Leuchtstoffröhren
- Flachglas
- Gift, Chemikalien, Sonderabfälle
- diverse Kunststoffe. Der Kunststoffanteil im Hausmüll liegt bei etwa 7-10%. Durch ein getrenntes Sammeln kann eine Wiederverwertung ermöglicht werden.
- Kork
- Wolle (Schafschur-)
-

Für die Rest- und Altstoffe werden nötigenfalls verursachergerechte Wiederverwertungs- oder Entsorgungskosten erhoben, inkl. einem Anteil an die Kosten der Sammelstelle.

Die gesammelten Rest- und Altstoffe werden durch lokale Wiederverwertungs- und Entsorgungsbetriebe abgeholt.

Bring und Hol Ort

„Bring und Hol“ kann auf verschiedene Arten durchgeführt werden. An manchen Orten findet periodisch ein „Bring und Hol" Tag“ statt. Leute bringen Gegenstände auf einen Platz und nehmen die übrig gebliebenen Sachen wieder mit nach Hause zurück. Oder noch brauchbare Gegenstände werden an einer Sammelstelle abgegeben und warten auf eine neue NutzerIn. Der Gegenstand muss dann aber auf Kosten der Sammelstelle entsorgt werden, sollte er keine neue Verwendung finden. Gemeinsam ist allen Arten, Gegenstände möglichst lange weiterzunutzen.

Für das ehemalige Feuerwehrdepot wäre ein Kommissionssystem vorgesehen. Nicht mehr gebrauchte Gegenstand werden für den Betrag der Entsorgungskosten eine gewisse Zeit aufbewahrt. Wird keine NutzerIn für den Gegenstand gefunden, kann er mit der bezahlten Kommissionsgebühr der fachgerechten Wiederverwertung oder Entsorgung zugeführt werden.

Örtlichkeit

Der Standort des ehemaligen Feuerwehrdepots als Wiederverwertungsstelle und „Bring und Hol“ Ort wäre ideal. Das Gebäude ist zentral gelegen. Im Untergeschoss des Gebäudes befindet sich schon die Chemikalien- und Elektronik- und Haushaltsgerätesammelstelle. Der ehemals von der Feuerwehr genutzte Raum würde von der Grösse den Anforderungen genügen. Die grosse Raumhöhe könnte durch ein Hochregal nutzbar gemacht werden.

Das nicht vorhandene Angebot von genügenden Parkplätzen kann nicht als Gegenargument genutzt werden, da in Trogen sowieso schon sehr knapp sind. Ein Güterumschlag direkt vor dem Gebäude sollte möglich sein.

Öffnungszeiten

Die Sammelstelle muss betreut sein:
- zur Verwaltung der in Kommission gegeben „Bring und Hol“ Güter
- um ein sortenreine Sammlung zu gewährleisten
- um ein wildes Deponieren zu verhindern

Denkbar wäre eine Öffnung von ca. acht Stunden pro Woche (zB: Freitag nachmittags und Samstag vormittags).

Beratung

Ein wichtiger Aspekt der betreuten Sammelstelle sollte die Beratung der BenutzerInnen sein. Informationen über Reparatur-, Wiederverwertungs- und Entsorgungsmöglichkeiten können abgegeben werden.

Abfall Vermeiden, Verwerten von Rest- und Altstoffen, umweltverträgliches Entsorgen.

Infrastruktur

Für die Sammelstelle sind keine baulichen Massnahmen nötig.

Für den Betrieb wären nur kleine Anfangsinvestitionen nötig:
- Kleinmulden für das Sammeln diverser Stoffe
- Gestelle (Hochregale)
- Hochhubwagen (Handstapler)
- Kasse

Kosten

Investitionskosten

Gemäss obiger Liste halten sich die Anfangsinvestitionen im Rahmen.

Laufende Kosten

Mit der Zeit sollte der Betrieb der Sammelstelle kostenneutral sein. Die Einnahmen aus der Wiederverwertung der Rest- und Altstoffe sollten die Betriebs- und Personalkosten decken. Allenfalls muss für die „Bring und Hol“ Gegenstände eine Gebühr erhoben werden.

Termine

Nach der Ausarbeitung des Betriebsreglementes könnte die Sammelstelle sofort eröffnet werden.

Entwicklungsmöglichkeiten

Grundsätzlich wird das Umweltbewusstsein thematisiert. Der bewusste Umgang mit Neu-, Rest- und Altstoffen kann gefördert werden.

Ein späterer Zusammenschluss mit umliegenden Gemeinden wäre denkbar.

Andere Entwicklungsmöglichkeiten sind auch:
- periodischer Flohmarkt
- Tauschbörse (Zeit und Güter)
-

Schlusswort

Das vorliegende Projekt eignet sich, weil:
- es die Nutzung des alten Feuerwehrdepots ermöglicht
- es ein wichtiges oekologisches Themen behandelt (Abfallvermeidung, Wiederverwertung, Sensibilisierung)
- die Wiederverwertung mit knapper werdenden Ressourcen immer wichtiger wird
- damit die Belebung des Dorfzentrums gefördert werden kann
- damit Sozialer Kontakt gefördert werden kann
- es zu einem guten Gemeinde Image passt („Trogen mit einem vorbildlichen Rest- und Altstoff Umgang“).


nachtrag

das projekt wurde im 2004 bei der gemeindeverwaltung trogen eingereicht. bis heute habe ich noch keine reaktion dazu erhalten.